Glossar

Zu digitalen Gewaltformen kursieren unterschiedliche Begrifflichkeiten, nicht alle trennscharf sind voneinander zu unterscheiden. Oft gibt es unterschiedliche Begriffe für ähnliche Phänomene.

In dieser Liste erklären wir die am häufigsten vorkommenden Bezeichnungen und andere Begriffe, die relevant sind bei digitaler Gewalt.

Cybergrooming

Sinngemäß übersetzt bedeutet Cybergrooming „Anbahnung im Internet“. Man versteht darunter die gezielte sexuelle Belästigung von Kindern und Jugendlichen im Internet. Erwachsene bauen hierfür, oft unter Verwendung einer anderen Identität, eine Vertrauensbasis auf, um die Betroffenen zu zwingen, sexuellen Handlungen vor der Kamera zuzuschauen oder solche selbst an sich vorzunehmen. Nicht selten kommt es auch zu realen Treffen und Missbrauch.

Cyberharassment

„Harassment“ ist das englische Wort für „Belästigung“. Unter Cyberharassment versteht man das Nutzen des Internets, um unaufgefordert in Interaktion mit einer Person zu treten, oft auch um Beleidigungen, Beschimpfungen und Drohungen auszusprechen. Dies geschieht bspw. durch das Versenden beleidigender E-Mails oder Messenger-Nachrichten und veröffentlichen von Posts oder Kommentaren in sozialen Netzwerken.

Cybermobbing / Cyberbullying

Cybermobbing oder auch Cyberbullying sind Bezeichnungen für systematisches Schikanieren und Quälen von Personen über einen längeren Zeitraum unter Verwendung digitaler Kommunikationsmedien. Dies hat oft gravierende Folgen für die Betroffenen.

Cybermobbing oder Cyberbullying kann z.B. sein: private Informationen und Fotos verbreiten, wiederholtes Senden von E-Mails mit Beleidigungen oder Drohungen, bewusstes Ausgrenzen.

Cybersexismus

Cybersexismus ist die Fortsetzung sexistischer Machtverhältnisse und geschlechtsspezifischer Diskriminierung im digitalen Raum.

Cyberstalking

Cyberstalking nennt man das Nachstellen, Belästigen, Einschüchtern und Bedrohen einer Person mittels digitaler Medien und technischer Hilfsmittel.

Doxing

Doxing ist das internetbasierte Zusammentragen persönlicher Daten und die anschließende Veröffentlichung dieser Daten mit dem Ziel, die Betroffenen bloßzustellen oder einzuschüchtern.

Hatespeech

Hatespeech lässt sich mit Hassrede übersetzen und ist eine Form des Cyberharassment, mit der gezielt Menschen oder bestimmte Gruppen angegriffen und abgewertet werden. Hatespeech ruft zu Hass und Gewalt auf und ist eng verwoben mit Sexismus, sexualisierter Gewalt und Rassismus.

Intersektionalität

Intersection (eng) heißt soviel wie „(Straßen)kreuzung“, Schnittmenge“.

Intersektionale Ansätze und Analysen berücksichtigen, dass verschiedene soziale Kategorien durch Machtverhältnisse bedingt sind und im Zusammenwirken und in ihren Wechselwirkungen Einfluss auf (strukturelle) Ungleichheiten haben. Für digitale Gewalt bedeutet dies zum Beispiel, dass Frauen online angegriffen werden, weil sie Frauen sind, aber auch weil sie Schwarze Frauen sind oder trans oder behindert und of color. Es geht also nicht nur um Sexismus und geschlechtsspezifische Gewalt, sondern auch um andere Gewaltformen, wie Rassismen und Ableismus. Die Ebenen sind verschränkt und lassen sich nicht unbedingt trennen, tragen aber zu unterschiedlichen Diskriminierungserfahrungen bei. Weitere Informationen sind hier zu finden: Der intersektionelle Charakter von digitaler Gewalt

Passwort-Manager

Ein Passwort-Manager ist ein Programm, das beim Erstellen und Verwalten von sicheren Passwörtern hilft. Alle Passwörter, die eine Person verwendet, können in diesem Programm sicher gespeichert und abgerufen werden. Passwort-Manager gibt es für Computer, aber auch für Smartphones.

Sexting

Sexting setzt sich aus den englischen Wörtern "sex" und "texting" zusammen und bezeichnet das digitale Verschicken oder Austauschen freiwillig erstellter intimer Fotos von sich selbst.

Shitstorm

Ein Shitstorm ist das lawinenartige Auftreten negativer, diskreditierender oder beleidigenderer Kommentare in sozialen Netzwerken und Kommentarspalten.

Spionage-Apps

Spionage-Apps / Spy-Apps oder Spyware sind Anwendungen, die Informationen über Smartphone-/ oder Computer-Aktivitäten an eine andere Person weitergeben. Das können z.B. Informationen über Gesprächsverläufe, Standort, Messenger-Inhalte, Fotos, Kontakte und Suchverläufe im Internet sein.

Zwei-Faktor-Authentifizierung

Ist ein Account durch Zwei-Faktor-Authentifizierung geschützt, erfolgt die Anmeldung in zwei Schritten: 1. wie gewohnt über die Eingabe des Benutzer*innennamens und des Passworts, 2. über die darauffolgende Eingabe einer PIN. Diese PIN wird vom jeweiligen Online-Dienst generiert und meist beim Anmeldeprozess auf das Smartphone geschickt. Zwei-Faktor-Authentifizierung wird mittlerweile von vielen Diensten angeboten (Google, Apple, Amazon) und ist ein guter Schutz vor dem Zugriff von unbefugten auf E-Mails und hinterlegte Daten. Die Aktivierung erfolgt meist unter Einstellungen im Menü zu Sicherheit und Privatsphäre. Hier gibt es weitere Informationen.