Wie dokumentiere ich?

Auch wenn die erlebte Gewalt (noch) nicht angezeigt werden soll, ist es sinnvoll, die Angriffe zu dokumentieren. Die gesammelten Beweise können wichtig sein, um gegen den/die Angreifer*innen vorzugehen.

Es sollten alle Handlungen und Angriffe dokumentiert werden. Auch diejenigen, die nicht eindeutig zu dokumentieren sind. Vor allem bei Cyberstalking spielen einzelne Angriffe im Gesamtzusammenhang eine Rolle für die Strafverfolgung.

Was ist wichtig für die Dokumentation:

  • Fertige Screenshots von erhaltenen Nachrichten, Bildern, Kommentaren an.

  • SMS, E-Mails, Anrufe, Sprachnachrichten sollten sicher gespeichert oder ausgedruckt werden.

E-Mails enthalten IP-Adressen, die Informationen über den Absender der Mail enthalten können. Wenn du E-Mails per Screenshot oder Ausdruck dokumentierst, sollte der "Header" der E-Mail sichtbar sein. Der Header zeigt u.a. die IP-Adresse des Absenders an und ist meistens versteckt. In den Einstellungen kann der Header sichtbar gemacht werden. Wie dies möglich ist, unterscheidet sich je nachdem, welche*r E-Mail-Anbieter*in verwendet wird.

Sicherheit geht immer vor! Wenn der Täter weiß, dass seine Angriffe dokumentiert werden, kann das in einigen Fällen zur Verschärfung der Gewalt führen. Meist kannst du selbst sehr gut einschätzen, was wichtig für deine Sicherheit ist und welche Schritte du nicht allein unternehmen solltest. Auch eine Fachberatungsstelle in der Nähe kann dir dabei helfen, die Situation einzuschätzen und das weitere Vorgehen zu planen.

  • Erstelle ein Tagebuch/Protokoll der Angriffe

Alle Vorfälle sollten möglichst konkret, zeitnah und mit zugehörigem Datum dokumentiert werden.

Folgende Inhalte sollten mit der Dokumentation festgehalten werden:

  • Wann ist es passiert? (Datum und Uhrzeit)
  • Was ist passiert?
  • Wer? (Angaben zur bedrohenden Person)
  • Welche Zeug*innen gibt es?
  • Wie waren meine Reaktionen?
  • Wie habe ich Beweise gesichert?

So könnte ein Tagebuch aussehen:

Datum Uhrzeit Was ist geschehen? Wer? Welche Zeug*innen? Reaktionen - körperl./psychisch? Beweismaterial
27.07.2018 14:32 Intimes Bild verschickt in WhatsApp- Gruppe S. Arbeits-Kolleg*innen in der WhatsApp-Gruppe Schwindel und Übelkeit Screenshot mit dem Smartphone