Was kann ich tun?
Auch wenn die Beschimpfungen und Bedrohungen zunächst "nur" aus Worten bestehen, ist die Bedrohung real. Die Auswirkungen werden verstärkt, wenn über einen längeren Zeitraum gewaltvolle Kommentare gepostet und Hassmails empfangen werden.
Such dir Unterstützung
In einer solchen Situation wirkt es entlastend, nicht alleine zu bleiben und sich einen Unterstützer*innenkreis aufzubauen. Wenn du Hassmails bekommst und sie nicht mehr lesen kannst oder willst, frage Freund*innen, ob sie vorübergehend deine E-Mails checken und die Hassmails rausfiltern können.
Überprüfe deine Privatsphäre-Einstellungen
Überprüfe, welche Personen deine Seite und Beiträge lesen und kommentieren können – ändere gegebenenfalls Privatsphäre- und Sicherheitseinstellungen deiner Accounts. Du kannst gegebenenfalls auch die Kommentarfunktion desaktivieren. Veröffentliche nicht deine private E-Mail-Adresse.
Nutze Meldefunktionen auf Social-Media-Plattformen
Auf den meisten Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram, X, YouTube usw. gibt es Meldefunktionen, bei denen du problematische Inhalte und auch Accounts melden kannst. Wo du die einzelnen Funktionen für die Plattformen findest, kannst du hier nachschauen: Inhalte melden
Sammele Beweise
Falls du irgendwann rechtliche Schritte einleiten möchtest, ist es wichtig, Gewalt zu dokumentieren. Wie du das tust, erfährst du in diesem Artikel:
Blockiere Hater
Du kannst Personen in sozialen Netzwerken blockieren, sodass dir keine Nachrichten mehr von ihnen angezeigt werden. Das ist bei einem Shitstorm natürlich sehr zeitaufwändig. Sehr empowernd kann es sein, sich mit Gleichgesinnten zu treffen und gemeinsam auf „Löschpartys“ fiese Mails und Kommentare zu löschen und die Verursacher*innen auf sozialen Netzwerken zu blockieren.
Unterstütze Andere und sei solidarisch mit Betroffenen
Wenn du Anfeindungen und Gewalt im Netz beobachtest, schreite ein. Auch hier kannst du die Angreifer*innen melden, sie auf ihr gewaltvolles Verhalten ansprechen und ihre Verantwortung aufzeigen. Du kannst immer die betroffene Person fragen, ob und in welcher Form sie sich Unterstützung wünscht. Gib weniger privilegierten Positionen und Stimmen Raum und teile Inhalte und Posts. Erkenne an, dass betroffene Menschen entscheiden, welches Verhalten, welche Äußerungen, welche Wörter etc. diskriminierend und verletzend sind. Es passiert viel zu oft, dass Frauen, Queers*, Menschen mit Behinderungen und Menschen, die von Rassismus betroffen sind, Gewalterfahrungen abgesprochen werden.
Vernetze dich!
Es gibt einige Initiativen, die sich mit dem Thema Hatespeech auseinandersetzen und Betroffene unterstützen. Auf der Unterseite „Informations- und Hilfsangebote“ findest du einige Organisationen mit Beratungs-Angeboten und Informationen zu Hatespeech.
Frauenberatungsstellen bieten Unterstützung
Hatespeech kann sehr belastend sein und auf Dauer psychische Folgen haben. Umso wichtiger ist neben den technischen Interventionsmöglichkeiten eine emotionale Unterstützung. In Frauenberatungsstellen erhältst du Hilfe und Unterstützung und kannst dich ausführlich beraten lassen. Die Beraterinnen dort hören dir zu, unterstützen dich in Krisen und überlegen gemeinsam mit dir was die nächsten Schritte sein könnten. Viele Beratungsstellen bieten speziell Beratung zu digitalen Gewaltformen an. Hier findest du eine Liste mit Beratungsstellen.