Was kann ich machen?

Wichtig ist immer:

Bleib ruhig.
Hol dir Hilfe.
Du musst nicht allein bleiben.
Du kannst etwas dagegen machen.

Du bist nicht schuld an dem, was dir passiert ist.

 

Vielleicht schämst du dich.

Vielleicht fühlst du dich schlecht:

Weil du jemandem ein Bild von dir geschickt hast.

Und weil das Bild jetzt verschiedene Menschen in einer Gruppe sehen.

 

Du hast einer Person vertraut.

Das ist nicht falsch.

Diese Person hat dein Vertrauen ausgenutzt.

 

Vielleicht verstehen andere Menschen nicht, wie es dir geht.

Vielleicht sagen sie:

Du sollst das Internet nicht mehr benutzen.

Aber das ist keine Lösung.

 

Du hast das Recht auf Teilhabe am Internet.

So wie alle Menschen.

 

Spricht mit Menschen, denen du vertraust.

Oder geh zu einer Beratung in der Nähe.

Was kannst du machen?

Dokumentieren

Wenn Du im Internet Bilder oder Videos von dir gefunden hast:

Dann mache Fotos von den Internet-Seiten.

Das nennt man auch: dokumentieren.

Man muss auf den Fotos von den Internet-Seiten erkennen:

Von diesem Datum sind die Fotos.

Diese Person hat die Bilder oder Videos von dir hoch-geladen.

Diese Person hat die Bilder oder Videos von dir weiter-gegeben.

 

Wenn du dir die Bilder und Videos von dir selbst nicht an-sehen möchtest:

Dann bitte eine andere Person darum.

Dieser Person solltest du vertrauen.

Diese Person soll genau aufschreiben und fotografieren:

Von dieser Internet-Seite sind die Bilder oder Videos von dir.

Diese Person hat die Bilder oder Videos hoch-geladen und weiter-gegeben.

Hier gibt es Infos:

So sammelst du Infos und Fotos über Internet-Seiten, die gegen deinen Willen Bilder und Videos von dir zeigen.

Melde dich bei der Internet-Seite

Die Verantwortlichen von Internet-Seiten müssen Bilder löschen:

Wenn sie gegen den Willen von der Person auf der Internet-Seite sind.

Du solltest immer Beweise sammeln.

Zum Beispiel Fotos von Internet-Seiten.

Erst danach solltest du verlangen:

Bilder oder Videos von dir sollen auf einer Internet-Seite gelöscht werden.

 

Diese Beweise sind wichtig:

Wenn es zu einer Anzeige oder anderen rechtlichen Schritten kommt.

Ohne Beweise kann die Polizei nichts machen.

Ohne Beweise kannst du nicht vor Gericht gehen.

Bei manchen Internet-Seiten und Diensten kann man Bilder und Videos melden.

Zum Beispiel bei Facebook und bei X.

Aber auch bei verschiedenen Sex-Seiten wie YouPorn oder Pornhub.

Aber meistens passiert nach dem Melden lange nichts.

Manchmal werden die Bilder oder Videos nicht gelöscht.

Hier findest du Hinweise dazu:

So kann man etwas in Netzwerken melden.

Deine Rechte fordern

Du kennst die Person, die die Bilder von dir weiter-geben will?

Dann fordere die Person zum Löschen von den Beiträgen mit den Bildern auf.

Verlange von der Person:

Die Bilder sollen auch von allen Daten-Trägern gelöscht werden.

Zum Beispiel von Sticks oder Fest-Platten oder DVDs.

Du kannst das Löschen verlangen.

Das ist dein Recht.

Du kannst dir dafür Hilfe von einem Anwalt oder von einer Anwältin holen.

 

Es gibt viele rechtliche Schritte:

Wenn du etwas gegen Personen machen willst, die gegen deinen Willen Bilder von dir weiter-geben.

Man kann sich auch gegen Internet-Seiten wehren.

Wenn sie deine Bilder nicht löschen.

Mehr Infos zu rechtlichen Schritten findest du auf dieser Internet-Seite.

So macht man das Weiter-Geben von Bildern und Filmen schwer

Als erstes die schlechte Nachricht:

Ein Bild oder ein Video kann man nicht für immer löschen oder entfernen:

Wenn es einmal im Internet war.

Es kann immer wieder irgendwo auftauchen.

Das ist sehr belastend.

Beratungs-Stellen helfen dir:

Damit du damit umgehen kannst.

 

Es gibt aber Möglichkeiten:

Damit die Bilder oder Videos von dir nicht mehr weiter-gegeben werden.

Es gibt Hilfe-Gruppen.

Sie haben Dienste, die das Weiter-Geben von Bildern und Videos im Internet verhindern.

 

Wenn du oder die Person auf dem Bild über 18 war, als die Bilder gemacht wurden:

Dann kannst du diesen Dienst benutzen:

NCII

Das ist die Internet-Seite von dem Dienst:

https://stopncii.org

Wenn du oder die Person auf dem Bild unter 18 war, als das Bild gemacht wurde:

Dann kannst du diesen Dienst benutzen:

Take it down

Das ist die Internet-Seite von dem Dienst:

https://takeitdown.ncmec.org

Bei beiden Diensten kannst du Fotos hoch-laden.

Es sind nicht die Bilder, die man im Internet von dir sehen kann.

Die Dienste suchen nach Spuren von den Tätern.

Diese Spuren nennt man auch:

Digitaler Finger-Abdruck.

 

Die Dienste arbeiten mit verschiedenen Internet-Seiten zusammen.

Wenn jemand auf einer von den Internet-Seiten deine Bilder hoch-laden will:

Dann wird das überprüft.

Wenn es der gleiche digitale Finger-Abdruck wie bei dem Dienst ist:

Dann wird das Hoch-Laden gestoppt.

Das klappt nur:

Wenn die Bilder genau gleich sind.

Umgang mit belastenden Gefühlen

Es ist ein schreckliches Gefühl:

Wenn man die Kontrolle über die eigenen Bilder verliert.

Wenn man nicht weiß:

Diese Personen haben die Bilder gesehen.

Diese Personen werden die Bilder noch sehen.

 

Manchmal hilft es:

Wenn man mit anderen Menschen darüber spricht.

Zum Beispiel mit Freunden und Freundinnen.

Oder mit Menschen, denen das Gleiche passiert ist.

 

Bei der Gruppe Anna Nackt kannst du mit anderen Betroffenen sprechen:

Wenn es um sexuelle Gewalt mit Bildern geht.

Manchmal helfen Gespräche mit Beraterinnen oder Expertinnen:

Wenn sie sich gut mit sexueller Gewalt mit Bildern auskennen.

Man kann dann zusammen überlegen:

Das kann man dagegen machen.

 

Es ist gut, wenn man weiß:

Bei dieser Form von Gewalt werden Opfer auch beschimpft.

Man gibt ihnen die Schuld.

Das nennt man victim blaming.

Das spricht man so: wiktim bläming.

Es bedeutet:

Opfern die Schuld geben.

 

Aber das stimmt nicht.

Schuld sind immer die Personen, die Bilder gegen den Willen von anderen verbreiten.

 

In dem folgenden Text geht es darum.

Eine Frau berichtet, was ihr geholfen hat.

Auf dieser Internet-Seite findest du den Text:

Was es mit mir gemacht hat, als meine Nacktfotos geleakt wurden (Rebecca Baden).

Du musst nicht allein bleiben mit deiner Verletzung.

Du kannst anderen erzählen, was dir passiert ist.

Das hilft dir.

 

In Frauen-Beratungs-Stellen bekommst du Hilfe.

Dort wirst du beraten.

Die Beraterinnen hören dir zu und sie helfen dir.

Sie überlegen mit dir zusammen:

Das können nächste Schritte sein.

 

Viele Beratungs-Stellen beraten zu Gewalt im Internet.

Hier findest du eine Liste mit Beratungsstellen.